2018 Antike Ruinen Asien Iran Städte

Schiraz – Persien damals und heute

am
12. Oktober 2018

Unsere letzte Station im Iran führte uns in den Süden. Schiraz ist eine Großstadt umringt von altpersischen antiken Stätten und Heimat einiger der bedeutensten Sehenswürdigkeiten des Irans. Der Endpunkt unserer Iran-Reise markierte auch unseren persönlichen Höhepunkt – aber eins nach dem anderen.

Als wir uns auf den Weg von Yazd nach Schiraz begaben, wussten wir, dass eine Station auf dem Weg liegen würde: Persepolis. Die antike Perserstadt ist das Highlight vieler Iran-Reisenden überhaupt. Auch wir wollten diese Ausgrabungsstätte natürlich besuchen. Bevor wir dahin kamen, machten wir noch einen Abstecher zur Nekropolis, auch Naqsch-e Rostam genannt.

 

Die Spuren des Perserreichs

Hier, sechs Kilometer von Persepolis entfernt, liegen vier Großkönige des alten Perserreichs begraben. Die Gräber sind in die steile Felswand eingeschlagen – darunter befinden sich Abbildungen der Könige, die in den Stein gemeißelt wurden. Obwohl man die Gräber selbst nicht besuchen kann, hat dieser Ort etwas Magisches – die Gräber sind Jahrtausende alt und sehr gut erhalten.

Dies gab einen Vorgeschmack auf das archäologische Highlight bei Schiraz: Persepolis war eine der Hauptstädte des alten Perserreichs, welches 330 v. Chr. von Alexander des Großen zerstört und niedergebrannt wurde. Die Reste sind noch heute zu sehen. Das Gelände ist beeindruckend auf einem Plateau gelegen. Mithilfe einer Virtual Reality Brille kann man sich in der alten Perserstadt umsehen, wenn man in ihr herum läuft.

Diese technischen Hilfsmittel sind auch notwendig, denn Alexander der Große ließ kein gutes Haar an Persepolis. Von den einst so riesigen Gebäuden blieben lediglich Säulen und Teile von Mauern übrig. Man erahnt, wie prachtvoll dieser Ort gewesen sein muss. Erst recht, wenn man den kleinen Hügel hinauf steigt und sich sein eigenes Bild dieser altpersischen Stadt macht.

 

Spannend und unaufgeregt

Schiraz war die fünfte größere Stadt, die wir im Iran besuchten. Gleich nach unserer Ankunft fiel uns auf, wie überaus nett und freundlich die Menschen waren, denen wir hier begegneten. Klar, auf unserer Reise trafen wir bis dahin nahezu ausschließlich nette Menschen. Doch hier war man zuvorkommend und gleichermaßen zurückhaltend.

Das merkten wir auch, als wir den Basar von Schiraz betraten. Die Verkäufer der verschiedenen Basarstände waren nicht aufdringlich – im Gegenteil freuten sie sich über Touristen. So war der Basarbesuch zwar spannend, aber auch im positiven Sinne unaufgeregt.

 

Die Macht des Dunklen

Schiraz ist eine Stadt, die ihr Flair so richtig im Dunkeln entfaltet. Alle Sehenswürdigkeiten der Stadt haben geöffnet und sind wunderschön erleuchtet. Sei es die alte Zitadelle im Zentrum der Stadt, die Heiligen Schreine der Stadt oder das Grabmal des Dichters Hafiz. Die Stadt ist lebendig, sobald die Sonne untergeht.

Auch kulinarisch ging es uns gut: Auf unserem Weg von Norden nach Süden hat es uns persönlich immer besser geschmeckt. Die Menschen aus Schiraz preisen gerne ihre Gerichte an und sind stolz auf lokale Besonderheiten. Wundervoller Service, schön gestaltete Restaurants und Essen, das wirklich toll geschmeckt hat – all das fanden wir hier in Schiraz.

 

Farbenfroher Abschluss

Bevor wir den Iran endgültig verließen, wartete noch ein Highlight auf uns: die pinke Moschee. Unser Flugzeug startete um 12 Uhr, somit war noch genug Zeit, um das farbenfrohe Spektakel in Schiraz zu bestaunen. Um 7 Uhr morgens öffnet die pinke Moschee und erlaubt es Besuchern, sie zu erkunden.

Herzstück der Moschee ist ein mit Glasfenstern besetzter Saal. Diese Fenster sind zur Sonne hin ausgerichtet. Dadurch wird bei Sonnenaufgang und direkter Sonneneinstrahlung ein unfassbar schönes Farbspektakel im Saal erzeugt. Grüne, blaue und rote Muster zieren die Böden, Säulen und Decken der Moschee.

Es war ein wundervoller Abschluss unserer Iran-Reise. Genauso wollen wir dieses Land in Erinnerung behalten: Bunt, froh und warmherzig. Danke, Iran!


Was aus Schiraz im Gedächtnis bleibt:

  • Das persische Kotlet hat nichts mit dem deutschen Kotelett zu tun.
  • Eine VR-Brille kann beim Geschichtsunterricht weiterhelfen.
  • Grabmäler sollten viel öfter als Ort der Freude gelten.
  • Nicht alles sieht auf Fotos besser aus.
  • Alexander der Große hatte wirklich Rachegelüste.
SCHLAGWÖRTER
1 Kommentar
  1. Antworten

    Sahra

    13. Oktober 2018

    Ich wünsche euch eine sichere Weiterreise und sag einfach mal Danke für diesen Blog. Ich freue mich ehrlich über jeden Eintrag! Bin gespannt, ob euch das nächste Land auch so beeindrucken kann. Sehr schade, dass die politische Situation in Iran ist, wie sie ist und nicht mehr Reisende eure Eindrücke teilen können (wollen).

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